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neue Rubrik: Emails, die ich regelmässig bekomme, aber offensichtlich an wen anderen gerichtet sind ...
Sehr geehrte Hotel-Gams Direktion!

Vor einer Woche waren wir für drei Tage bei Ihnen im Hotel für einen
Kurzurlaub. Es hat uns sehr gut gefallen, vor allem Bezau, die Skiumgebung und auch das Essen war äußerst zufrieden stellend.

Das Reinigungspersonal war äußerst freundlich und zuvorkommend. Trotzdem konnten wir in Berichten an Freunde Ihr Haus nicht unbedingt weiter empfehlen, weil manches fehlt, was bei dem Preis nicht sein dürfte.

1. frische Blumen, überall stehen die vertrockneten, verstaubten Sträuße herum, einmal am Frühstückstisch eine frische Tulpe, die wurde jedoch abserviert, weil sie für einen Geburtstag reservier war, die Kerze auch!!
2. fehlen in den Zimmern oder im Haus Abstellräume für Ski, Skischuhe usw. Tip: vielleicht bewohnen Sie selber einmal die Zimmer! Wie schauen Ihre "Kuschelsuiten" aus, wenn sie mit trocknenden Sportsachen befüllt werden? Haben Sie darüber schon einmal nachgedacht? Wohl eher nicht!

Ausserdem nimmt der etwas merkwürdige "offene Kamin" dem Zimmer den ganzen Sauerstoff, ein total überflüssiges Gerät, wenn man sonst eine Heizung hat.

Gummibärln statt Blumen ist eher unhygienisch wie ein Hit!

Mit freundlichen Grüssen Familie Seidl

Guten Tag liebe Familie Seidl!

Es tut uns sehr leid, dass Ihr Aufenthalt hier bei uns im Haus nicht
Ihren Vorstellungen entsprach.

Frau Nenning und Herr Mennel sind momentan auf Studienreise in Fernost –gerne geben wir Ihre Beschwerden bzw. Anregungen jedoch nach Rückkehr weiter.

Wir möchten uns jedoch jetzt schon für die entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen. Es ist richtig – ein Skiraum fehlt leider in unserem Haus noch gänzlich und ist für die Zukunft geplant. Dass Skischuhe und Winterkleidung die romantische Idylle in den Kuschelsuiten stören können, verstehen wir.

Der offene Kamin in jeder Kuschelsuite gehört zu unserem Kuschelkonzept und sorgt für die romantische Stimmung am offenen Feuer. Für die Wärme in den Zimmern sorgen natürlich ganz recht unsere Heizungen.

Die Gummibärchen an der Rezeption sind nicht als Blickfang, sondern als kleine Versüßung nach einer anstrengenden Reise oder für zwischendurch gedacht. Wir haben diesbezüglich noch keinerlei Beschwerden zwecks Hygiene erhalten. Täglich benötigen wir
ca. 2 bis 3 neue Packungen Gummibärchen – sie werden also ständig ausgewechselt.

Entschuldigen möchten wir uns ebenfalls noch für die Verwechslung der Blumen am Frühstückstisch.

Da ist uns leider ein Fehler unterlaufen. Gerne besorgen wir auf Wunsch frische Blumen je nach Art für unsere Gäste – in diesem Fall Tulpen. Unsere künstlichen Blumen werden wöchentlich
ausgewechselt bzw. umgestellt. Das diese Sträuße verstaubt oder vertrocknet sind, konnten wir nicht feststellen.

Wir werden Ihre Anregungen auf alle Fälle für Verbesserungen in unserem Haus nutzen und möchten uns dafür bedanken, dass Sie uns auf diese Mängel hingewiesen haben.

Wir freuen uns darauf, in Zukunft wieder von Ihnen zu hören und senden zwischenzeitlich

liebe Grüße aus dem Bregenzerwald.
Anton Fröwis

****Genießer- und Kuschelhotel Gams



Der Originalbegriff erlaubt uns zu sagen: "Dieses Kunstwerk habe nur ich." Er ist also ein Kapitalbegriff, kein Kunstbegriff - Ein Originalinterview mit Peter Weibel

Der Standard: Hat der Begriff des Originals heute noch irgendeine Signifikanz?

Peter Weibel: Der Begriff Original ist an den Begriff des Kapitals gebunden. Dass es nichts gibt, was mit etwas anderem völlig identisch ist, wissen wir seit Leibnitz. Es hat also mit den Imperativen des Kunsthandels zu tun, dass überhaupt das Bedürfnis entsteht zu sagen: "Das ist das Original. Dieses Kunstwerk ist nur hier und jetzt vorhanden." Der Originalbegriff hat also nur Sinn im Kontext des Eigentumbegriffs des Bürgerlichen Gesetzbuches.

Dennoch ist der Originalbegriff aktueller denn je: Man nimmt weite Reisen auf sich, um einen originalen Rembrandt zu sehen, man pilgert nach Paris, um die "echte" Mona Lisa zu sehen.

Es ist wie mit dem Satz "Gott ist tot". Oft wiederholt - und das Problem blieb doch. So ist es mit dem Originalbegriff. Philosophisch ist die Frage belanglos. Wenn ich Musik kopiere, wird es auch immer eine kleine Differenz geben, die Kopie nie dem Ausgangsprodukt gleichen. Aber es gibt politische und ökonomische Gründe, die Frage nach dem Original virulent zu halten.

Standard: Sie haben interessanterweise nur Beispiele gebracht, für die die alte Vorstellung gilt, die Vorstellung der handwerklichen Erzeugung eines künstlerischen Produkts, das dann nur ein Mal, hier und jetzt, existiert - und keine Beispiele, die die technische Reproduktion schon eingeschrieben haben.

Weibel: Die technische Reproduzierbarkeit macht den Begriff des Originals belanglos. Aber es gibt eben Bewegungen des Marktes, die darauf reagieren. Man macht ein Foto, hat ein Negativ und könnte hundert Abzüge machen, man macht aber nur einen oder wenige - um das Unikat zu retten. Technisch und künstlerisch gibt es dafür gar keinen Grund.

Das Gleiche gilt für Videobänder. Man hat dann Ausstellungen, da gibt es Podeste, auf denen steht ein Fernseher, es läuft ein Video - von dem existiert nur dieses eine Band. Nichts spricht dagegen, tausende Exemplare dieses Videos herzustellen. Das ist im Grunde der Versuch, Industrieproduktionen in Handwerksproduktionen zurückzudrehen. Das ist Etikettenschwindel.

Standard: Dass man sich über den Begriff des Originals überhaupt Gedanken macht, ist ein Symptom dafür, dass es ein Streben nach Aura gibt. Früher gab es die Aura des einzigartigen Objekts, das nur hier und jetzt präsent ist. Verschiebt sich die Aura nicht auf das Künstlersubjekt, das technisch reproduzierten Produkten gewissermaßen Aura verleiht?

Weibel: Das Wort Verschiebung ist symptomatisch - das ist ja ein Wort aus der Psychoanalyse. Das menschliche Begehren nach Aufmerksamkeit, Besonderheit wird verschoben. Es geht in der Konsumkultur um Distinktionsgewinne.

Deswegen der Originalbegriff als Krücke, um sagen zu können: Nur ich habe dieses Werk. Diese Verschiebung geht in diese Richtung: "Ich habe hier eine Lampe. Diese Lampe ist von Zaha Hadid. Die habe nur ich." Entscheidend ist weniger die Lampe, mehr Zaha Hadid.

Standard: Die Lampe muss nicht einmal einzigartig sein: Auch wenn sie hunderttausendfach existiert, funktioniert sie als Differenzgut, solange sie von Zaha Hadid ist.

Weibel: Die Aura Zaha Hadids umgibt dann uns. Das Interessante ist: Die Konsumkultur hat die Aura nicht zerstört, die Aura ist in die Konsumkultur eingewandert. Es ist geradezu paradox: Es gibt die Reproduktion des Auratischen.

Standard: Das Kunstobjekt wird zur Ware, die Ware wird zur Kulturware. Was unterscheidet die Hadid-Lampe von Nike-Schuhen, die auch Differenzgüter sind, dafür da, mich von anderen zu unterscheiden?

Weibel: Das ist der Preis, den man für diese Verschiebung bezahlt: Wenn Konsumartikel auratisch aufgeladen werden, werden sie selten. Ja, dann kommen Künstler erst auf die Idee, Lampen zu machen.

Die Unterscheidung von Funktionsobjekt, dem Designobjekt und dem autonomen Kunstobjekt wird aufgehoben. Aber das ist eben keine Bewegung, die das Auratische zerstört, sondern eine Bewegung zur Rettung des Auratischen. Aber dafür gibt es einen Preis: Die Unterscheidungen, etwa zwischen Funktionsobjekt und Kunstwerk, werden geschliffen. Das heißt aber auch: Die Kunst wird zerstört.

Standard: Wenn ich eine Idee übernehme, mit anderen Ideen kombiniere, sie verforme - bin ich dann ein Dieb, ein Fälscher?

Weibel: Ganz und gar nicht. Man muss die Begriffe Kopie, Aneignung, Plagiat demokratischer sehen. Es gibt in der Kunst keine grandiose Originalität. Jeder übernimmt und führt fort: Das ist nichts Neues, das ist seit Jahrhunderten so. Die so genannte originelle Neuerung ist immer ein Derivat.

Es gibt unzählige Menschen, die zu einer Problemstellung beitragen. Das ist in der Naturwissenschaft so, das ist in der Entwicklung der Kunst nicht anders. Die Kunstgeschichte, die entlang der "großen Künstlerpersönlichkeit" geschrieben ist, ist lächerlich.

Standard: Der alte Brecht-Sager, er habe ein gelassenes Verhältnis "zu Fragen des geistigen Eigentums", ist und bleibt ein genialer Satz?

Weibel: Die Idee vom Originalgenie ist absurd. Und so schlägt auch der Originalbegriff absurde Volten. In der Fotografie gibt es den Begriff des "Originalabzugs". Ein seltsames Wort, bei dem man sich fragt, was das sein soll.

Das heißt, wenn ich ein Negativ aus dem Jahre 1966 habe und einen Abzug aus dem Jahre 1966, dann ist das ein Originalabzug, wenn ich heute von exakt diesem Negativ einen Abzug mache, ist das kein Originalabzug. Der Originalabzug ist aber viel, viel mehr wert. Absurd! Übrigens ist diese Rückständigkeit vor allem eine Sache der bildenden Kunst, die Musik ist da viel weiter.

Standard: Inwiefern?

Weibel: Hier kennt man seit Jahrzehnten die Cover-Versionen, und das, was die moderne DJ-Kultur macht, gehört hier auch dazu: Es wird verformt, tradiert, übertragen - vorhandenes Material wird permanent umgeformt. Man hat ein entspanntes Verhältnis zum Original.

Standard: Die schriftstellerische Textproduktion kennt dieses entspannte Verhältnis nicht - da ist das Copy-and-paste-Prinzip verpönt.

Weibel: Und das trotz der Montagetechniken, von denen auch der moderne Roman lebt. Es gibt ganze Studien, die nachweisen, wie Umberto Eco etwa für Im Namen der Rose ausführliche Passagen - bis zu zehn Seiten - von anderen Büchern übernahm.

Aber natürlich: Die Literatur ist die Kunstgattung, die sich noch am meisten sperrt gegen die Auflösung des Unikat-Begriffes. Wenn jemand etwas abschreibt, gibt es einen Skandal.

Standard: Oft mit Recht: Ist es nicht schwer, eine Grenze zu ziehen zwischen dem, was noch als Bearbeitung von Material durchgeht, und dem, was einfach der Versuch ist, eine fremde Arbeit als die eigene auszugeben?

Weibel: Die Grenzfälle sind aber auch die interessanten Fälle. Wesentlich ist, dass ich das so genannte Original in etwas anderes verwandle. Überarbeitung heißt immer auch, Tradition schaffen

steh ich eine stunde zu früh auf und wundere mich, dass keiner da ist!
die winterzeit und ich sind keine freunde. waren es noch nie.
umgekehrt im sommer funktioniert es immer.

also heute um 6.30 uhr aufgestanden, zum hallenbad gefahren und 1 stunde gewartet.
yeah.

ich geh mir jetzt eine pizza holen.

- oder vom körper ausgebremst.

voller energie wär ich und 100 sachen hätt ich zu tun - und was ist? halsweh, husten, schnupfen und ein grauenhaftes overall-erscheinungsbild.
echt, was soll das?

  face

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